Großeinsatz für den Katastrophenschutz in der Kaufland-Filiale Quedlinburg! Dort ist es am Montagabend gegen 18:30 Uhr zu einem dramatischen Zwischenfall gekommen. Gasgeruch und eine zunächst unbekannte Substanz waren in dem Supermarkt festgestellt worden. Feuerwehren und Rettungssanitäter aus dem gesamten umliegenden Gebiet wurden zusammengezogen und fuhren zu der Kaufland-Filiale.
Bis zum späten Abend war noch völlig unklar, mit welcher Substanz man es zu tun hatte. Eine technisches Problem mit dem unkontrollierten Austritt von reizender oder giftiger Substanz wird demnach ebenso in die Betrachtung mit einbezogen wie eine unkontrollierte chemische Reaktion von Produkten oder im schlimmsten Fall ein gezielter Anschlag.
Nach ersten Angaben der Feuerwehr wurden bei dem Vorfall vier Personen verletzt, zwei davon so schwer, dass sie klinisch behandelt werden mussten. Zuvor mussten alle vier jedoch eine Dekontaminationsschleuse, die in Windeseile auf dem Parkplatz der Kaufland-Filiale aufgebaut worden war, passieren.
Rettungskräfte: Kaufland-Kunden haben Atemwegsreizungen erlitten
Wie Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) später vor Ort mitteilte, sei der Zwischenfall gegen 18:25 Uhr in der Drogerieabteilung bemerkt worden. Von etwa 30 Personen, darunter insbesondere Kunden, sei Gasgeruch bemerkt sowie Atemwegsreizungen verspürt worden. Sie hätten sich daraufhin an das Personal gewandt. Der Markt sei dann vom Filialleiter umgehend geräumt worden, so Ruch. Zeitgleich sei aufgrund der unbekannten Substanz über die Leitstelle der Feuerwehr ABC-Großalarm ausgelöst worden.
Gegen 20 Uhr waren gut 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst sowie Notärzte und Polizei vor Ort. Sie waren aus dem gesamten Harzkreis zusammengezogen worden. An dem Einsatz beteiligt waren insbesondere Experten des Fachdienstes ABC des Katastrophenschutzes sowie des Sanitätszuges.
Zunächst kümmerten sich die Einsatzkräfte um die vier Verletzten. Währenddessen warteten rund 40 Kunden und Mitarbeiter darauf, notfalls ebenfalls dekontaminiert zu werden. Dieser Prozess ist sehr aufwändig, da eine vollständige Entkleidung und Neueinkleidung aus dem Fundus des Katastrophenschutzes notwendig ist. Dies wurde erst aber zurückgestellt, um zuvor die Analyse der unbekannten Substanz abzuwarten und nach konkreter Gefährdungslage zu entscheiden.
ABC-Alarm in Quedlinburgs Kaufland: Experten analysieren unbekannte Substanz
Gegen 20.30 Uhr betraten die Kollegen des Fachdienstes ABC unter Vollschutz die Filiale, um Proben für eine Analyse zu nehmen. „Unser Spezialzug ist dabei mit höchstem Ausrüstungsschutz, über den wir hier verfügen, ausgestattet“, berichtete Oberbürgermeister Ruch gegenüber der Presse. Man wisse schließlich nicht, womit man es hier zu tun habe − „wir können nichts ausschließen“.