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Wegen Wald­brand­ge­fahr: Har­zer Schmal­spur­bahn fährt vor­erst nicht mehr mit Dampf­loks zum Bro­cken

Die Wald­brand­ge­fahr im Harz steigt mit anhal­ten­der Tro­cken­heit und dem Früh­ling merk­lich an. Aus die­sem Grund hat sich die Har­zer Schmal­spur­bahn (HSB) ent­schie­den, vor­läu­fig ab dem mor­gi­gen Don­ners­tag auf Dampf­loks zu ver­zich­ten. Statt­des­sen soll die Bro­cken­bahn mit Die­sel­loks zum Gip­fel fah­ren.

Wie die HSB mit­teil­te, wür­den die Dampf­loks nicht mehr bis zum Gip­fel fah­ren, son­dern nur noch bis Drei Annen Hoh­ne. Grund ist die Fahr­plan­um­stel­lung auf den Wald­brand-Schutz­fahr­plan, der ab Warn­stu­fe 4 gilt. Die HSB will damit dafür sor­gen, dass die Loks auch in sen­si­blen Pha­sen sicher und zuver­läs­sig und mit Rück­sicht auf die Natur unter­wegs sind.

 

Wald­brän­de aus 2024 führ­ten zu der Ent­schei­dung

Mit der Ent­schei­dung haben die HSB Kon­se­quen­zen aus den ver­hee­ren­den Wald­brän­den des ver­gan­ge­nen Jah­res gezo­gen. Wie der Pres­se­spre­cher der HSB Dirk Bahn­sen dem MDR mit­teil­te, sei­en die Fun­ken­fän­ger an den Loks ver­bes­sert wer­den. Man sehe sich als Koope­ra­ti­ons­part­ner auf dem Weg zur Lösung.

Zusätz­lich soll bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren mehr Per­so­nal ein­ge­setzt wer­den, um das Ver­hal­ten der Fahr­gäs­te im Auge zu behal­ten. Dabei soll ver­hin­dert wer­den, dass Ziga­ret­ten­kip­pen aus den Wag­gons in die Natur gewor­fen wer­den. Zudem soll das Sicher­heits­per­so­nal bei Wald­brand­ver­dacht eine Mel­dung machen.

 

Zum Unmut von Dampf­lok-Lieb­ha­bern: HSB rüs­ten auf alter­na­ti­ve Antrie­be um

Für Fans his­to­ri­scher Loks ist ein Gräu­el. Da von Dampf­loks mut­maß­lich eine erhöh­te Feu­er­ge­fahr aus­geht, will die HSB ihre Fahr­zeu­ge schritt­wei­se auf alter­na­ti­ve Antriebs­tech­no­lo­gien umrüs­ten.

Wie das Unter­neh­men wei­ter mit­teil­te, müs­se ange­sichts des Kli­ma­wan­dels und den immer hei­ßer wer­den­den Som­mern drin­gend mit der Dekar­bo­ni­sie­rung im Harz begon­nen wer­den. Die HSB stün­den an der Schwel­le zu einem neu­en Zeit­al­ter: Weg von der Koh­le hin zu alter­na­ti­ven Antriebs­ar­ten der Dampf­loks sei das Zei­chen der Zeit.

 

Beson­ders Sach­sen-Anhalt von Wald­brand­ge­fahr betrof­fen

Auf­grund der aku­ten Wald­brand­ge­fahr, zuletzt auf der Warn­stu­fe 4, sind die Mit­ar­bei­ter in der Wald­brand­zen­tra­le in Sach­sen-Anhalt in erhöh­ter Alarm­be­reit­schaft. Die meis­ten Wald­brän­de wer­den durch mensch­li­ches Fehl­ver­hal­ten ver­ur­sacht – oft durch acht­los weg­ge­wor­fe­ne Ziga­ret­ten­kip­pen. Zusätz­lich wird es für die Feu­er­wehr schwie­rig, zum Brand­ort vor­zu­drin­gen, wenn Wald­we­ge durch Autos ver­stellt sind.

Die Wet­ter­pro­gno­sen sehen auch bis zum Fei­er­tag am Don­ners­tag (1. Mai) kei­nen Regen in der Regi­on. Die­se Aus­sich­ten lässt die Sor­ge vor Wald­brän­den in Sach­sen-Anhalt, aber auch in Bran­den­burg wei­ter wach­sen. Von den Meteo­ro­lo­gen wird mit tro­cke­nen Wit­te­rungs­be­din­gun­gen und mäßi­gen Tem­pe­ra­tu­ren gerech­net, die die Vege­ta­ti­on zuneh­mend aus­trock­nen las­sen.

Das Umwelt­mi­nis­te­ri­um Sach­sen-Anhalt weist regel­mä­ßig auf die Gefah­ren­si­tua­ti­on hin und nutzt dabei ein fünf­stu­fi­ges Warn­sys­tem. Die­ses beruht auf kom­ple­xen Berech­nun­gen, die Para­me­ter wie Luft­tem­pe­ra­tur, rela­ti­ve Luft­feuch­tig­keit, Wind­ge­schwin­dig­keit, Nie­der­schlags­ra­te und Strah­lung der Atmo­sphä­re ein­be­rech­nen. Spe­zi­ell die Ver­bin­dung aus gerin­gem Nie­der­schlag, aus­ge­dehn­ten Kie­fern­wäl­dern und leich­ten Sand­bö­den machen Sach­sen-Anhalt und Bran­den­burg deutsch­land­weit zu den Regio­nen mit der höchs­ten Wald­brand­ge­fahr.

 

Foto: pix­a­bay

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