Goslar (red). Kürzlich wurde im Lesesaal des Stadtarchivs die Gedenktafel für Hannelore Giesecke eingeweiht. In Anwesenheit des Sohnes, der im Jahr 2022 Verstorbenen, Dr. Donald Giesecke, sowie geladener Gäste, Ratsmitglieder und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Goslar enthüllte Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner die Tafel und betonte, welche Spuren die Verstorbene erst in der Stadtbibliothek und später im Stadtarchiv während ihrer haupt- und später ehrenamtlichen Tätigkeit – insgesamt über beeindruckende 70 Jahre – hinterlassen hat. „Mit großem Respekt und tiefer Anerkennung für die Leistungen Hannelore Gieseckes darf ich heute feierlich verkünden, dass diese Archivbibliothek von nun an ‚Hannelore Giesecke Archivbibliothek‘ heißen wird“, so Schwerdtner während der Feierstunde. Hannelore Giesecke hatte bereits im August 2006 die Ehrennadel der Stadt Goslar erhalten.
Hannelore Giesecke wurde am 19. Juli 1927 in Königslutter als Hannelore Theuerkauf geboren. Nach dem Abitur am CvD in Goslar begann sie 1947 im Alter von 20 Jahren, in der Goslarer Stadtbibliothek zu arbeiten. Zwei Jahre später legte sie die Prüfung zur Diplombibliothekarin in Hamburg ab und übernahm 1950, also mit gerade einmal 23 Jahren, als „1. Sachbearbeiterin“ die Leitungsstelle der Stadtbibliothek in Goslar. Als Bibliothekarin fand sie den einzigen für sie passenden Beruf, wie sie einmal selbst sagte. Nicht nur ein Beruf, vielmehr eine Berufung. Als Diplombibliothekarin leitete Hannelore Giesecke dann 42 Jahre lang, bis ins Jahr 1992, die Goslarer Stadtbücherei. Im Jahr 1995 und damit im Alter von 68 Jahren, startete Giesecke – nun ehrenamtlich – im Stadtarchiv. Weitere 25 Jahre lang bis ins Jahr 2020 und damit bis ins hohe Lebensalter von 93 Jahren, führte sie dieses Ehrenamt aus. Auch mehrere Schriften und Bücher hat sie publiziert.
Foto: Stadt Goslar