Bad Grund (red). Nachdem bei dem so genannten „Rainbow Gathering“ rund 1.500 Hippies ein illegales Zeltlager veranstaltet hatten, ist der viele Müll und Unrat inzwischen beseitigt worden. Die Blumenkinder haben sich also offenkundig an ihr Versprechen gehalten, das Areal so zu verlassen, wie sie es vorgefunden haben. Doch der Schein trügt.
Biomüll und Fäkalien achtlos im Wald vergraben
Nach Angaben der Landesforsten sei der Wald durch das Camp stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Hierdurch habe man mit einer stark erhöhten Gefahr eines Waldbrandes rechnen müssen, so ein Sprecher. Zudem habe sich die Vegetation einschließlich Quellen und Biotope massiv verändert – dies nicht zuletzt deswegen, weil die Hippies ihre Fäkalien und den Biomüll in dem Landschaftsschutzgebiet vergraben hätten. Bis sich die Natur von diesem Schock wieder vollständig erholt habe, könne es bis zu anderthalb Jahre dauern. Man ist sich bei den Landesforsten darüber einig, dass der Wald jetzt in einer schlimmeren Verfassung ist, als vorher.
Zumindest haben die Hippies sich an ihr Versprechen gehalten, ihren Müll aufzuräumen. Das geht aus einer Mitteilung des Landkreises Göttingen hervor. Allerdings ist das Zeltlager an der Vegetation nicht spurlos vorbei gegangen. So hätten die Mitglieder der Rainbow Familie offene Feuerstellen errichtet, Trampelpfade erzeugt und Grasabschnitte durch den Aufbau der Zelte plattgedrückt. Auch der Nitratgehalt im Boden sei gestiegen.
Verbundenheit zur Natur? Fehlanzeige!
Wie seitens der Landesforsten mitteilte, werden die Tiere, die von dem Camp verschreckt worden waren, bald zurückkommen. An der Veranstaltung, die Anfang September zu Ende ging, hatten rund 1.500 Teilnehmer aus 60 Nationen teilgenommen. Seitens der Hippies habe man es stets abgelehnt, sanitäre Anlagen auf dem 200 Hektar großen Areal zwischen Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld aufzustellen. Immer wieder hatten die Hippies ihre Verbundenheit zum Frieden und zur Natur betont. Wie diese Verbundenheit tatsächlich aussieht, wird jetzt an den Folgeschäden offenbar.
Nachdem die Landkreise Göttingen und Goslar das Gebiet mit einem Betretungsverbot belegt hatten und zeitweise Autos hatten abschleppen und Zelte beschlagnahmen lassen, haben einige der Teilnehmer indes angekündigt, mit anwaltlicher Hilfe gegen die polizeilichen Maßnahmen vorgehen zu wollen.