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Mülldeponie Morgenstern: Sanierungs- und Erkundungsarbeiten nach mehr als einem Jahrzehnt auf der Zielgeraden

Auf einer Lichtung im Wald zwischen Weddingen und Döhren entstehen aktuell zwei weitere Grundwassermessstellen. Vor Ort haben sich Daniela Herold (KWB), Michael Riesen (KWB), Thomas Ebert (Betriebsleiter KWB), Markus Gruppe (Hydrogeologe beim Landkreis Goslar), Gero Jahns (LBEG) und Dr. Andreas Kern (HGN) (von links) ein Bild vom Fortschritt der Baumaßnahmen gemacht.

Goslar (red). Mit dem Bau zwei weiterer Grundwassermessstellen will der Landkreis Goslar das umfangreiche Überwachungsnetz für die ehemalige Haumüll- und Bauschuttdeponie Morgenstern und die darunter schlummernde Chemiealtlast Florentz fertigstellen.

Bisher liefern zehn Messstellen umfangreiche Informationen über die Schadstoffbelastungen im Grund-, Oberflächen- und Sickerwasser am Gesamtstandort Morgenstern. Die gute Nachricht: bisher konnten außerhalb der Deponie keine Kontaminationen festgestellt werden.

Die Grundwassermessstellen Nummer elf und zwölf – die aktuell auf einer Waldlichtung zwischen Wedddingen und Groß Döhren bis 100 und 180 Meter in die Tiefe gebohrt werden – sollen den Experten von Landkreis, KWB und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Informationen über die Qualität und Beschaffenheit des Wasserzustroms in Richtung des Deponiegeländes geben. Sie schließen die vorhandene Lücke rund um die Deponie.

Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf etwa 550.000 Euro. Die Summe teilen sich das Land Niedersachsen und der Landkreis mit 55 zu 45 Prozent.

Dreimal pro Jahr werden die Messstellen kontrolliert und ausgewertet. Bei der Auswertung der Monitoringergebnisse arbeiten die KreisWirtschaftsBetriebe (KWB) Goslar eng mit dem LBEG und dem Landkreis Goslar zusammen. Die Daten der beiden neuen Kontrollpunkte sowie die langjährigen Erkenntnisse aus den anderen Messstellen sollen dann in einer abschließenden Gefährdungsbeurteilung ausgewertet werden.

Auf dieser Grundlage soll dann entschieden werden, ob die Sanierungs- und Erkundungsarbeiten rund um Deponie und Altlast abgeschlossen werden können, und fortan nur noch das Monitoring-Programm verfolgt wird.

KWB-Betriebsleiter Thomas Ebert, KWB-Sanierungsberater Michael Riesen und Markus Grupe, Hydrogeologe beim Landkreis Goslar, sehen den Ergebnissen mit Spannung entgegen, denn sollten sich die Erwartungen bestätigen und keine Belastungen auftreten, endet ein über mehr als ein Jahrzehnt andauerndes Sanierungsprojekt.

Seit dem Jahr 2011 haben der Landkreis und die KWB das schwerbelastete Gelände der ehemaligen Deponie Morgenstern umfassend saniert und gesichert. Neben der Abdichtung der Deponie wurden unter anderem der Sickerwasserschaft saniert, neue Sickerwasserleitungen gelegt, noch vorhandene Chemiefässer geborgen und das Betriebsgelände abgedichtet. Mehr als 30 Millionen mussten dafür aufgewendet werden. Kosten, bei denen neben dem Landkreis und den KWB auch stets das Land beteiligt war.

Foto: Landkreis Goslar

 

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