Neinstedt (red). Zum ersten Mal fand auf dem Osterberg in Neinstedt eine Olympiade der besonderen Art statt. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Bewohnerinnen und Bewohner der sechs Förderpflegehäuser an verschiedenen Stationen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen oder einfach nur entspannen und sich verwöhnen lassen. Auf dem Osterberg leben 75 Menschen mit schwersten mehrfachen Behinderungen.
Jedes Haus stellte ein Team. Es gab einen Slalomkurs, Tauziehen, Zielwerfen, Angeln, Kegeln, einen Fühl- und Tastpfad sowie Bausteine, um sich als Baumeister auszuprobieren. Man konnte sich wie ein Feuerwehrmann fühlen und mit einem Schlauch eine Hausattrappe löschen. Mit einem großen Ball, der vom Mittelpunkt des Kreises zu den verschiedenen Teilnehmern gerollt wurde, hatten alle die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen. Wer den Ball gerade in den Händen hielt, stellte sich den anderen vor. Im ehemaligen Saunagarten konnten sich die Bewohnerinnen und Bewohner entspannen und mit Kugelmassagen verwöhnen lassen.
Natürlich durften bei einem solchen Event auch Speisen vom Grill und ein Eiswagen nicht fehlen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Wohnverbundleiterin Anne Kuhlenkamp und der Teamleiterin Jessica Kirchner.
Anne Kuhlenkamp berichtet: „Nach der Eröffnung durch unseren Vorstand, Herrn Rösler, hieß es für alle Teilnehmer: ‚Sport frei!‘ Unser Ziel war es, für die Bewohner einen Tag der Begegnung zu schaffen. Die Stationen haben verschiedene Wahrnehmungsbereiche angesprochen und gefördert. In den letzten Tagen haben uns bereits zahlreiche positive Rückmeldungen erreicht, sodass dies sicherlich nicht die letzte Osterberg-Olympiade war. Wir möchten uns gern noch bei den Männern im Hintergrund bedanken: Das Team von Herrn Schulze von Serhat uns wieder tatkräftig unterstützt.“
Bettina Ehrhardt, die zuständige Bereichsleiterin, führte die Siegerehrung durch und bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern der Fachschule für Heilerziehungspflege in Neinstedt, der Physiotherapie der Stiftung sowie den Mitarbeitenden der Tagesförderzentren für die großartige Unterstützung. Mit der Botschaft, dass an diesem Tag alle Teilnehmenden Sieger sind, überreichte Bettina Ehrhardt jedem Team eine Holzplakette sowie allen Teilnehmenden eine persönliche Urkunde als Erinnerung.
Hintergrund:
Die sechs Förderpflegehäuser bieten Wohnplätze für Menschen mit schwersten geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen. Es stehen auch Kurzzeitpflegeplätze ab dem Säuglingsalter für schwerstmehrfachbehinderte Menschen zur Verfügung. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Förderpflegebereichs besuchen die Tagesförderung oder werden zu Hause betreut. Jede Wohngruppe lebt in familienähnlichen Strukturen, wobei der Tagesablauf gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gestaltet wird.
Foto: Andreas Damm / ESN