Wolfsburg (red). Schock für die Mitarbeiter der Wolfsburg AG und deren Tochter Autovision: Wie die Geschäftsleitung am Dienstag (13.8.2024) mitteilte, plant das Management, bis spätestens 2025 massiv Personalkosten einzusparen.
Die Wolfsburg AG hat derzeit 85 Mitarbeiter, bei Autovision arbeiten 165 Angestellte in der Stammbelegschaft und 3.650 Zeitarbeiter. Wie ein Sprecher der Wolfsburg AG mitteilte, „stehe das Unternehmen vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor der Herausforderung, sich an die Marktlage anzupassen.“ Um sich noch stärker auf Kosteneinsparungen und inhaltlich-strategische Lagebedingungen zu fokussieren, werde hierzu ein entsprechendes „Transformationsprogramm“ erarbeitet. „Für den zur Senkung der Personalkosten notwendigen Personalabbau verhandeln wir in der kommenden Woche mit der Mitbestimmung. Wir sind zuversichtlich, hier sozialverträgliche Maßnahmen vereinbaren zu können“, so der Sprecher weiter.
Unternehmen gehören der Stadt Wolfsburg der Volkswagen AG
Die Wolfsburg AG war 1999 gegründet worden. Ziel war damals, die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, Unterstützung und Akquise von ansässigen Unternehmen und Investoren und die Steigerung der Lebensqualität für Bürger und Besucher. Das Unternehmen verantwortete den Bau der VW-Arena, und war federführend bei der Errichtung des AOK-Stadions. Auch der Aufbau der Open Hybrid Lab Factory und des Forums Autovision fielen in den Verantwortungsbereich der Wolfsburg AG, deren Gesellschafteranteile zu je zu 50 Prozent auf die Stadt Wolfsburg und die Volkswagen AG entfallen. Zum Portfolio gehörten auch die Entwicklung von Ladestationen und die Ausrichtung der alle zwei Jahre stattfindenden Internationalen Zuliefererbörse in Wolfsburg mit über 900 Herstellern aus rund 40 Nationen – und das bereits seit 2001. Trotz der aktuellen Lage in den Unternehmen werde die Messe, die bereits ausgebucht ist, auf jeden Fall stattfinden.
Wolfsburg AG: Personalabbau ist „unausweichlich“
Der Unternehmensverbund des Konzerns Wolfsburg AG ist weit verzweigt: Zu ihm gehören neben der Innovations- und Beteiligungsgesellschaft Wolfsburg auch die Neue Schule Wolfsburg, die Wolfsburger Energie-Agentur sowie die Autovision ein spezialisierter Personaldienstleister für die Automobilbranche im Bereich Arbeitnehmerüberlassung. Die Autovision war 2014 gegründet worden und vermittelt rund 90 Prozent der Zeitarbeiter an VW. Ein Sprecher der Autovision teilte mit, ein Abbau des Personalstandes sei „unausweichlich“, Autovision befände sich derzeit in einem rückläufigen Zeitarbeitsmarkt, der zudem starken Schwankungen unterworfen sei. Der Abbau solle nach Sozialplan erfolgen. Der Oberbürgermeister von Wolfsburg, Dennis Weilmann (CDU), machte deutlich: „Die Entwicklung der Wolfsburg AG ist sicherlich anders, als wir es uns alle gewünscht haben. Jetzt gilt es, den von der Geschäftsleitung angestrebten Transformationsprozess bestmöglich zu begleiten, bei dem für alle schwere Entscheidungen anstehen. Wichtig ist aber auch zu betonen, dass die Wolfsburg AG seit 25 Jahren für den Wirtschaftsstandort ein bedeutender Faktor ist, von dessen Erfolgsgeschichte Wolfsburg stark profitiert hat.“