Mit der Uraufführung des Stücks GeminEye bringt das Harztheater ein brandaktuelles und vielschichtiges Theaterprojekt auf die Bühne. Am Freitag, den 23. Januar 2026, um 19:30 Uhr feiert das Werk der niederländisch-amerikanischen Autorin Shirley Gast Premiere auf der Neuen Bühne in Quedlinburg.
Im Zentrum der Handlung stehen Lena und Mia, zwei junge Frauen, die als Influencerinnen bei der neuen Social-Media-Plattform GeminEye einsteigen. Diese verspricht eine perfekte Realität: Mithilfe programmierbarer Kontaktlinsen kann jeder Mensch eine individuell gefilterte Welt erleben – schön, harmonisch, scheinbar ideal. Doch bald zeigt sich die dunkle Seite der Technologie. Die Vision vom besseren Leben entpuppt sich als Kontrollinstrument, bei dem der Mensch zur Verfügungsmasse wird.
Kritik an der digitalen Scheinwelt
Gast gelingt mit ihrem Stück eine raffinierte Verbindung aus Gesellschaftskritik und persönlichem Drama. Die Inszenierung unter der Regie von Rosmarie Vogtenhuber-Freitag greift aktuelle Fragen auf: Wie verändern soziale Medien Beziehungen? Wo liegt die Grenze zwischen Fortschritt und Entfremdung? Die Umsetzung kombiniert einfache theatrale Mittel mit starken Bildern, unterstützt durch die Ausstattung von Bianca Fladerer und Videoinstallationen von Stefan Ulrich.
Das Schauspieltrio Swantje Fischer, Luisa Jäger und Eric Eisenach verleiht den Charakteren Tiefe und Authentizität. Die Inszenierung ist mehr als ein Jugendstück – sie richtet sich an alle, die die gesellschaftlichen Folgen technologischer Entwicklungen hinterfragen.
Vorstellungen mit Nachgespräch für Schulen
Zusätzlich zur Premiere sind zahlreiche weitere Vorstellungen geplant, darunter mehrere Vormittagstermine mit anschließenden Nachgesprächen für ein junges Publikum. Ein öffentlicher Probenbesuch mit Einblicken in Regie und Konzeption findet am Samstag, 17. Januar 2026 um 10:00 Uhr unter dem Titel RAMPENLICHT#reingeschaut statt.
Das Stück entstand in Kooperation mit den Theaterfördervereinen aus Halberstadt und Quedlinburg sowie mit Unterstützung des Kuratoriums Stadtkultur. Es basiert auf einem ursprünglich als Fernsehserie geplanten Projekt, das Shirley Gast gemeinsam mit ihrem Team entwickelte, jedoch nie realisiert wurde.
Foto: Rosmarie Vogtenhuber-Freitag





























