Die Burg Falkenstein im Ostharz gehört zu den bekanntesten und am besten erhaltenen Burgen im Harz. Hoch über dem Selketal im Ostharz gelegen, erhebt sie sich majestätisch über die umliegende Landschaft und zieht jedes Jahr viele Besucher an. Ihre Geschichte reicht bis ins Hochmittelalter zurück, und sie ist eng mit der Entwicklung des Harzgebietes sowie der deutschen Rechtsgeschichte verbunden.
Heute ist die Burg ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst und Geschichte. Ihre Verbindung zum „Sachsenspiegel“ macht sie zu einem Ort von nationaler Bedeutung, und ihre gut erhaltene Anlage ermöglicht einen lebendigen Einblick in das Leben vergangener Jahrhunderte. Wer den Harz besucht, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, diese eindrucksvolle Burg und ihre Geschichte hautnah zu erleben.
Strategisch wichtige Bedeutung im Mittelalter
Die Burg Falkenstein liegt im heutigen Sachsen-Anhalt, südwestlich von Meisdorf, nahe der Stadt Falkenstein/Harz. Durch ihre strategisch günstige Lage auf einem etwa 320 Meter hohen Felsen oberhalb der Selke war sie im Mittelalter leicht zu verteidigen.
Von hier aus konnte man das Tal kontrollieren, was sie zu einer wichtigen Festung in der Region machte. Heute bietet der Standort einen beeindruckenden Blick über das Selketal und den Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt.
„Sachsenspiegel“ wurde auf Falkenstein verfasst
Die Anfänge der Burg gehen auf das frühe 12. Jahrhundert zurück. Sie wurde vermutlich um 1120 durch die Herren von der Konradsburg erbaut, nachdem diese ihre alte Stammburg, die Konradsburg bei Ermsleben, aufgegeben hatten. Der erste namentlich bekannte Besitzer war Burchard von der Konradsburg, der sich später „von Falkenstein“ nannte.
Die Familie der Falkensteiner gehörte zu den einflussreichen Adelsgeschlechtern des Mittelalters. Besonders bekannt wurde Eike von Repgow, ein Ministeriale auf der Burg, der hier um 1220 den „Sachsenspiegel“ verfasste – das älteste und bedeutendste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Damit ist die Burg Falkenstein ein zentraler Ort der deutschen Rechtsgeschichte.
Nach dem Aussterben der Falkensteiner im 14. Jahrhundert ging die Burg in den Besitz verschiedener Adelsfamilien über, unter anderem der Grafen von Asseburg und der Familie von der Schulenburg. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrfach umgebaut, verlor aber nie ihren wehrhaften Charakter.
Falkenstein: Eine der besterhaltenen Burgen Deutschlands
Die Burg Falkenstein ist eine typische Höhenburg. Ihr Kern besteht aus einem massiven romanischen Bergfried, der noch heute erhalten ist und bestiegen werden kann. Um den Turm gruppieren sich mehrere Gebäude, darunter das Palasgebäude, die Kapelle und verschiedene Wirtschaftsgebäude.
Im 16. Jahrhundert wurde die Burg teilweise im Stil der Renaissance umgestaltet, erhielt aber nie den Charakter eines Schlosses – sie blieb stets eine mittelalterliche Burg. Dank dieser Kontinuität zählt Falkenstein zu den besterhaltenen Burgen Deutschlands.
Die Burg heute: Beliebtes Ziel für Wanderer
Heute ist die Burg Falkenstein ein beliebtes Ausflugsziel und beherbergt ein Museum, das die Geschichte der Burg, des Adels und des Mittelalters anschaulich darstellt. Besucher können hier historische Waffen, Möbel, Urkunden und Nachbildungen des Sachsenspiegels sehen.
Neben dem Museum finden regelmäßig mittelalterliche Feste, Falknervorführungen und kulturelle Veranstaltungen statt. Auch ein Rundwanderweg durch das Selketal führt direkt an der Burg vorbei, was sie zu einem beliebten Ziel für Wanderer macht.





















