Ein neues Vergabegesetz in Sachsen-Anhalt soll das Handwerk und den Mittelstand in der Region gezielt stärken. Seit dem 1. Oktober 2025 dürfen Kommunen Aufträge bis zu einem Volumen von 100.000 Euro ohne aufwändige Ausschreibungen direkt vergeben.
Weniger Bürokratie, mehr regionale Aufträge
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Harz begrüßt die Gesetzesreform ausdrücklich. Der Landtag hatte die Änderung in der Vorwoche beschlossen und damit die Schwellenwerte für Direktvergaben deutlich angehoben. „Das ist ein echter Bürokratieabbau mit spürbarem Effekt für unsere heimischen Handwerksbetriebe und mittelständischen Unternehmen“, erklärt Artjom Pusch, Kreisvorsitzender der MIT Harz. Besonders in strukturschwächeren Regionen wie dem Harz sei es wichtig, dass Vergaben zügiger und unbürokratischer erfolgen können.
Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe
Die MIT Harz hatte sich bereits seit Langem für eine Reform eingesetzt. Laut Pusch waren kleinere, ortsansässige Betriebe bislang häufig benachteiligt, weil sie den Aufwand komplexer Ausschreibungsverfahren kaum leisten konnten. Die neuen Regeln sollen nun gezielt für mehr regionale Wertschöpfung und zusätzliche Arbeitsplätze sorgen.
Appell an Kommunen: Gesetz praxisnah umsetzen
Gleichzeitig mahnt die MIT Harz, dass die Umsetzung vor Ort mit Augenmaß erfolgen müsse. „Entscheidend ist, dass die Vergabestellen das Gesetz pragmatisch anwenden und im Dialog mit der lokalen Wirtschaft stehen“, so Pusch. Die MIT sieht die Reform als Beweis dafür, dass Verwaltungsmodernisierung möglich sei, wenn der politische Wille vorhanden ist.