In Düna bei Osterode haben die Landfrauen Westharz eine große Erntekrone für den Landesbischof Ralf Meister gefertigt. Innerhalb eines Nachmittags entstand auf dem Hof von Renate Wehmeyer das traditionelle Werk, das in der Kanzlei des Landesbischofs seinen Platz finden wird.
Die 13 beteiligten Frauen teilten sich die Arbeit: Während einige Kränze für den Wochenmarkt banden, widmete sich der andere Teil der Erntekrone. Verarbeitet wurden Hafer, Weizen, Roggen, Gerste, etwas Triticale und Leinsamen. Schon Monate zuvor begann die Vorbereitung mit dem Schneiden, Trocknen und Lagern des Getreides.
„Unsere Erntekronen sind traditionell. Uns ist wichtig, dass nur Getreide verwendet wird und die Ähren nach oben zeigen“, betont Renate Wehmeyer. Hand in Hand arbeiteten die Frauen am Drahtgestell, das mit Stroh umwickelt wurde. Mit ruhiger Konzentration, aber auch mit viel Freude und Humor entstand so ein gleichmäßiges, stabiles Werk.
Für die Landfrauen ist das gemeinsame Binden mehr als reine Handarbeit. „Wir wollen zeigen, wie viel Kraft in unserer Gemeinschaft steckt und wie Traditionen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden“, so ihr Fazit. Früher wurden bis zu fünf Kronen pro Jahr gebunden, heute sind es ein bis zwei.
Die fertige Krone symbolisiert Dankbarkeit für die Ernte, die Arbeit der Landwirte und den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Ihre vier Arme stehen für die Jahreszeiten und zugleich für Freude, Sorge, Hoffnung und Dankbarkeit.