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Par­tei­tag: BSW-Mit­glie­der votie­ren auf Par­tei­tag gegen neue Stand­or­te für Rüs­tungs­in­dus­trie

In der deut­schen Poli­tik hat sich in den letz­ten Jah­ren der Dis­kurs über Rüs­tungs­pro­duk­ti­on, deren Aus­wei­tung und deren regio­na­le Ver­tei­lung inten­si­viert. Im Fokus ste­hen Fra­gen nach Sicher­heit, Wirt­schafts­po­li­tik, Arbeits­plät­zen und ethi­schen Gren­zen der Pro­duk­ti­on von Rüs­tungs­gü­tern.

Das Bünd­nis Sahra Wagen­knecht (BSW) steht die­ser Pro­ble­ma­tik mit einer deut­li­chen Ableh­nung gegen­über neu­en Stand­or­ten für die Rüs­tungs­in­dus­trie gegen­über. Die­se Hal­tung grün­det sich auf Über­le­gun­gen zur Indus­trie­po­li­tik, zur Sozi­al­ver­träg­lich­keit und zu Frie­dens- und Sicher­heits­po­li­tik. Die Ableh­nung neu­er Stand­or­te der Rüs­tungs­in­dus­trie durch die Mit­glie­der und Funk­tio­nä­re des BSW resul­tiert aus einer Kom­bi­na­ti­on von indus­trie­po­li­ti­schen, mora­li­schen und sicher­heits­po­li­ti­schen Über­le­gun­gen.

BSW will Poli­tik der Ver­nunft und Gerech­tig­keit

Die Par­tei posi­tio­niert sich klar gegen eine Expan­si­on der Rüs­tung in Regio­nen wie Ost­deutsch­land und warnt vor den Risi­ken, die damit ver­bun­den sind – sei es wirt­schaft­li­cher, gesell­schaft­li­cher oder ethi­scher Natur. Gleich­zei­tig ist die­se Posi­ti­on Teil eines grö­ße­ren Selbst­ver­ständ­nis­ses des BSW: eine Poli­tik zu betrei­ben, die „Ver­nunft und Gerech­tig­keit“ in den Vor­der­grund stellt.

Ein Haupt­ar­gu­ment: Der Bau von Waf­fen und mili­tä­ri­schen Groß­ge­rä­ten kön­ne nicht ein­fach ande­re Wirt­schafts­be­rei­che erset­zen. Der nie­der­säch­si­sche BSW-Co-Vor­sit­zen­de Hol­ger Onken etwa beton­te, dass „Pan­zern und Fre­gat­ten“ nicht die Pro­duk­ti­on von Autos oder Kreuz­fahrt­schif­fen erset­zen könn­ten – und dass ein Kurs­wech­sel hin zur Rüs­tungs­in­dus­trie eher Arbeits­plät­ze gefähr­de als siche­re neue Beschäf­ti­gung schaf­fe.

Land soll nicht zur „ver­län­ger­ten Werk­bank der Rüs­tungs­in­dus­trie“ wer­den

Das BSW plä­diert statt für Rüs­tungs­pro­duk­ti­on für eine indus­trie­po­li­tisch breit auf­ge­stell­te Wirt­schaft, in der tech­no­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen, nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­on und alter­na­ti­ve Bran­chen eine grö­ße­re Rol­le spie­len. Onken spricht sich für eine „tech­no­lo­gie­of­fe­ne Pro­duk­ti­on“ in der Auto­in­dus­trie aus.

In Thü­rin­gen etwa ver­wei­ger­te die BSW-Füh­rung sich gegen Vor­stö­ße, die Rüs­tungs­pro­duk­ti­on in Ost­deutsch­land aus­zu­bau­en, mit der Begrün­dung, dass das Land kei­ne „ver­län­ger­te Werk­bank der Rüs­tungs­in­dus­trie“ sein sol­le. Damit wird ein kla­rer Bezug zu ethi­schen und sicher­heits­po­li­ti­schen Impli­ka­tio­nen her­ge­stellt.

Es wird argu­men­tiert, dass Rüs­tungs­pro­duk­ti­on teu­er ist, sowohl in Bezug auf not­wen­di­ge Infra­struk­tur, in Bezug auf Sicher­heits­an­for­de­run­gen als auch hin­sicht­lich poli­ti­scher und büro­kra­ti­scher Auf­la­gen. Zudem bestehe das Risi­ko, von staat­li­chen Sub­ven­tio­nen oder Ver­ord­nun­gen abhän­gig zu wer­den. Zwar ist die­ses Argu­ment in den offi­zi­el­len Äuße­run­gen des BSW nicht immer stark aus­ge­führt, aber impli­zit vor­han­den in der Kri­tik an einem allei­ni­gen Aus­bau der Rüs­tungs­in­dus­trie

Kat­ja Wolf, Lan­des­chefin und Finanz­mi­nis­te­rin in Thü­rin­gen, wider­spricht For­de­run­gen, neue Rüs­tungs­pro­duk­ti­on im Osten zu eta­blie­ren. Sie steht dem Vor­stoß ent­ge­gen, das Land zur Werk­bank der Rüs­tungs­in­dus­trie zu machen.

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