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Lan­des­ärz­te­ver­band: Medi­ka­men­ten­ver­sor­gung in der Regi­on könn­te im Win­ter schwie­rig wer­den

Der Man­gel an Medi­ka­men­ten ist in den letz­ten Jah­ren zu einem wach­sen­den Pro­blem in ganz Deutsch­land gewor­den. Beson­ders spür­bar ist er in länd­li­chen Regio­nen wie dem Harz, wo die Ver­sor­gung mit Arz­nei­mit­teln ohne­hin oft schwie­ri­ger ist als in den Städ­ten. Lan­ge Wege, eine gerin­ge­re Dich­te an Apo­the­ken und die Abhän­gig­keit von Lie­fer­ket­ten stel­len Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten vor beson­de­re Her­aus­for­de­run­gen.

Ursa­chen des Man­gels sind viel­schich­tig

Die Grün­de für den Medi­ka­men­ten­man­gel sind viel­fäl­tig. Zum einen hängt er mit glo­ba­len Lie­fer­ket­ten zusam­men: Vie­le Wirk­stof­fe wer­den in Asi­en pro­du­ziert, und Stö­run­gen in den Pro­duk­ti­ons- oder Trans­port­pro­zes­sen kön­nen zu Eng­päs­sen füh­ren. Zum ande­ren spie­len wirt­schaft­li­che Fak­to­ren eine Rol­le.

Man­che Medi­ka­men­te gel­ten als wenig pro­fi­ta­bel, sodass Her­stel­ler ihre Pro­duk­ti­on redu­zie­ren oder ganz ein­stel­len. Schließ­lich ver­schär­fen auch streng regu­lier­te Rabatt­ver­trä­ge zwi­schen Kran­ken­kas­sen und Her­stel­lern die Situa­ti­on, da sie die Fle­xi­bi­li­tät bei der Beschaf­fung ein­schrän­ken kön­nen.

Fol­gen für die Men­schen im Harz: Lan­ge Wege, lan­ge War­te­zei­ten

Im Harz sind die Aus­wir­kun­gen beson­ders deut­lich zu spü­ren. Vie­le Ort­schaf­ten ver­fü­gen nur über weni­ge Apo­the­ken, und nicht jedes Medi­ka­ment ist sofort ver­füg­bar. Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten müs­sen teil­wei­se meh­re­re Tage auf drin­gend benö­tig­te Arz­nei­mit­tel war­ten oder län­ge­re Wege in Kauf neh­men, um sie in grö­ße­ren Städ­ten zu erhal­ten.

Für chro­nisch Kran­ke, älte­re Men­schen und Fami­li­en mit Kin­dern stellt dies eine erheb­li­che Belas­tung dar. Auch Apo­the­ken gera­ten unter Druck: Sie müs­sen häu­fi­ger nach Alter­na­ti­ven suchen, Bestel­lun­gen koor­di­nie­ren und ihre Kund­schaft über mög­li­che Ersatz­prä­pa­ra­te bera­ten.

Man­gel­wirt­schaft: Reak­tio­nen und Lösungs­an­sät­ze

Um die Situa­ti­on zu ver­bes­sern, gibt es ver­schie­de­ne Vor­schlä­ge. Einer­seits könn­ten Lager­ka­pa­zi­tä­ten für wich­ti­ge Medi­ka­men­te in Deutsch­land aus­ge­baut wer­den. Ande­rer­seits for­dern Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­ker mehr Spiel­raum bei der Abga­be von Ersatz­prä­pa­ra­ten, damit die Ver­sor­gung schnel­ler gesi­chert wer­den kann.

Für die Regi­on Harz wäre zudem eine enge­re Ver­net­zung der Apo­the­ken mit regio­na­len Kli­ni­ken und Ärz­ten sinn­voll, um Eng­päs­se früh­zei­tig zu erken­nen und gemein­sam zu reagie­ren. Auch digi­ta­le Lösun­gen wie Online-Bestel­lun­gen mit schnel­ler Lie­fe­rung könn­ten eine Ergän­zung sein – vor­aus­ge­setzt, die Infra­struk­tur in den länd­li­chen Gebie­ten wird wei­ter ver­bes­sert.

Pro­ble­me müs­sen auf natio­na­ler Ebe­ne gelöst wer­den

Der Medi­ka­men­ten­man­gel im Harz ist ein Bei­spiel dafür, wie glo­ba­le Pro­ble­me lokal beson­ders spür­bar wer­den. Wäh­rend die Ursa­chen meist auf inter­na­tio­na­le Lie­fer­ket­ten

und wirt­schaft­li­che Ent­schei­dun­gen zurück­ge­hen, tra­gen die Men­schen in struk­tur­schwä­che­ren Regio­nen die Haupt­last. Um die Ver­sor­gung lang­fris­tig zu sichern, braucht es ein Zusam­men­spiel von Poli­tik, Phar­ma­in­dus­trie, Apo­the­ken und regio­na­len Akteu­ren. Nur so kann gewähr­leis­tet wer­den, dass Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten im Harz auch in Zukunft zuver­läs­sig mit lebens­wich­ti­gen Medi­ka­men­ten ver­sorgt wer­den.

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