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Letz­ter Mords­harz-Fes­ti­val­tag im Klos­ter Wal­ken­ried

Obwohl „Cham­pa­gner­grab“ bereits sein drit­tes Buch ist, so ist es sein ers­tes Manu­skript und damit etwas ganz Beson­de­res für ihn, erzähl­te Gui­do Buett­gen bei Mords­harz im Klos­ter Wal­ken­ried. Die­ses Manu­skript näm­lich schick­te er an vie­le Ver­la­ge und es wur­de zunächst von allen abge­lehnt. Schließ­lich woll­te ihn doch ein Ver­lag unter Ver­trag neh­men, aller­dings riet man ihm, eine völ­lig neue Geschich­te zu schrei­ben.

Inzwi­schen hat er nun also auch sei­ne ers­te über­ar­bei­tet, gekürzt und ver­öf­fent­licht. „Es ist unglaub­lich, was ich in den 15 Jah­ren durch das Schrei­ben erle­ben durf­te“, sag­te er vol­ler Dank­bar­keit. Danach wur­de es deut­lich här­ter, denn in sei­nem Kri­mi wer­den die inne­ren Orga­ne eines Man­nes in einem Fal­ken­nest auf einem Klos­ter gefun­den.

Hart geht es auch in „Die Far­be des Schat­tens“ von Susan­ne Tägd­er zu. Sie erzählt die Geschich­te eines elf­jäh­ri­gen Jun­gen, der mut­maß­lich einem Seri­en­kil­ler zum Opfer fällt. Was sie schreibt, beruht auf einem wah­ren Fall aus der Nach­wen­de­zeit, der sie sich in ihren Büchern wid­met.

Die Rich­te­rin wohnt inzwi­schen in Kali­for­ni­en, beschäf­tigt sich in ihren Kri­mis aller­dings mit ihren Wur­zeln, die nach Meck­len­burg rei­chen und mit jener span­nen­den Zeit neue­rer deut­scher Geschich­te, die ihrer Mei­nung nach viel zu wenig auf­ge­ar­bei­tet wur­de. Aus der Distanz gelingt ihr das beson­ders gut, ver­riet sie im Inter­view, aller­dings könn­te sie auch über aktu­el­le Ent­wick­lun­gen in den USA wie auch in Deutsch­land spre­chen, was aller­dings den Rah­men des Fes­ti­vals gesprengt hät­te. Inter­es­sant waren ihre Aus­füh­run­gen auf jeden Fall.

Eben­falls aus dem Aus­land war Emi­ly Freud ange­reist, näm­lich aus Lon­don, wo sie vor ihrer Kar­rie­re als Autorin für die BBC arbei­te­te. Die Fern­seh­erfah­rung zeigt sich auch in ihrem Thril­ler „Her las sum­mer“, in dem eine Jour­na­lis­tin einen alten True Crime-Fall über eine in Thai­land ver­schwun­de­ne jun­ge Frau wie­der auf­rollt.

Die Idee dazu kam Emi­ly Freud bei einem Pro­jekt am Ama­zo­nas, das sie dann mit eige­nen Erin­ne­run­gen an ihre Back­pa­cker-Tour als 19-Jäh­ri­ge im thai­län­di­schen Dschun­gel ver­band und so eine Sto­ry vol­ler Atmo­sphä­re und vor allem düs­te­rer Plot­twists schrieb. Gele­sen wur­de die­se von Uve Tesch­ner, der deut­lich mach­te, wie gut ihm das Buch gefällt und das es eines ist, das er wirk­lich mit Begeis­te­rung liest. Oh ja, die schwapp­te auch auf das Mords­harz-Publi­kum über.

Mit die­sem Abend ende­te das dies­jäh­ri­ge Har­zer Kri­mi­fes­ti­val nach vier Tagen an vier Orten in den drei Bun­des­län­dern im Harz. Etli­che Besucher*innen ver­ban­den die Lesun­gen wie­der mit einer Rei­se durch den Harz, waren über­all dabei und guck­ten sich natür­lich auch die Umge­bung der bewusst aus­ge­wähl­ten Loca­ti­ons an. Kri­mi und Harz, Lite­ra­tur und Tou­ris­mus, das passt ein­fach.

 

Foto: Mords­harz-Fes­ti­val

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