Mit Gift oder scharfkantigen Gegenständen (wie Nägeln, Schrauben oder Rasierklingen) präparierte Köder wurden in den letzten Jahren bundesweit häufig ausgelegt. Jetzt hat eine Hundebesitzerin nach Polizeiangaben mit Rasierklingen präparierte Fleischbällchen in einem Ortsteil von Osterwieck (Landkreis Harz) entdeckt. Das teilte die Deutsche Presseagentur (dpa) mit. Die Frau sei am Montag mit ihrem Chihuahua spazieren gewesen, teilte die Behörde am Dienstag mit. Dabei habe die 19-Jährige in einem Park des Ortsteils Hessen die Köder gefunden. Diese hätten vermutlich “beim Verschlucken lebensbedrohliche Schäden bei dem Tier angerichtet”, sagte eine Polizeisprecherin. Die Beamten sicherten demnach die Fleischbällchen und nahmen Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz auf.
Köder ausgelegt: So verhalten Sie sich richtig
Bei Giftködern oder solchen mit scharfen Klingen sollten Hundehalter Präventivmaßnahmen wie Training, Leinenpflicht und Maulkorb in gefährlichen Gebieten ergreifen, lokale Warnungen beachten und bei Verdacht sofort einen Tierarzt aufsuchen, statt Hausmittel anzuwenden. Bei einem Fund sollte der Köder gesichert und bei der Polizei angezeigt werden, um andere zu warnen.
Achten Sie auf Hinweise in sozialen Medien, Apps oder auf Aushängen in Ihrer Umgebung, die auf Giftköderwarnungen hinweisen. Üben Sie Kommandos wie “Aus” oder “Nein”, um Ihren Hund davon abzuhalten, etwas aufzunehmen.
Halten Sie Ihren Hund an der Leine, insbesondere in bekannten Giftköder-Gebieten. Ein Maulkorb kann verhindern, dass Ihr Hund Futter vom Boden frisst. Ein gut sitzender Maulkorb mit ausreichend Platz zum Hecheln und Trinken ist optimal. Bringen Sie eigenes Futter mit, damit Ihr Hund nicht selbstständig nach Fressbarem sucht.
Was tun, wenn Ihr Hund einen Köder gefressen hat?
Suchen Sie so schnell wie möglich eine Tierklinik oder Tierarztpraxis auf. Versuchen Sie nicht, den Hund selbst zum Erbrechen zu bringen, besonders bei ätzenden Giften oder scharfkantigen Gegenständen. Versuchen Sie, den Köder zu identifizieren, sich an Menge, Art und Zeitpunkt der Aufnahme zu erinnern und, falls möglich, eine Probe des Köders mitzunehmen.
Hundehasser und ihre Motivation: Das steckt dahinter
Tierhasser sind zweifellos psychisch gestört. Zahlreiche psychologische Studien belegen das. Der Täter will Macht ausüben und empfindet Lust, Hunde und vor allem auch ihre Besitzer zu quälen. Es macht ihnen Spaß, den Tieren Qualen zuzufügen. Allein die Vorstellung, wie das Tier aufgrund seiner Tat leidet, bereitet diesem psychisch gestörten Menschen Freude. Daher sind sich Mediziner einig, dass solche Täter dringend psychologisch behandelt werden müssten.
Auch zeigen Studien, dass die Mehrzahl der Täter, die sich an Menschen vergehen, bereits vorher Tiere gequält haben. Es hat sich gezeigt, dass es oft Serientätern irgendwann nicht mehr reichte, Tiere zu quälen.