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Zufalls­fund im Land­kreis Nord­hau­sen: Fami­li­en­va­ter (47) fin­det auf Spa­zier­gang 3.500 Jah­re alten Bron­ze­dolch

Der Fami­li­en­va­ter Maik Böh­ner (47) aus Thü­rin­gen hat auf einem nach­mit­täg­li­chen Spa­zier­gang mit sei­nen Söh­nen im Wald von Guders­le­ben einen archäo­lo­gi­schen Sen­sa­ti­ons­fund gemacht: Auf dem Wald­bo­den bemerk­ten sie ein Objekt, das grün­lich blitz­te. Dem Maschi­nen­bau-Kon­struk­teur war klar, dass es sich hier­bei nicht um weg­ge­wor­fe­nen Blech­müll han­del­te, son­dern um einen Dolch – genau­er gesagt, um einen so genann­ten „Griff­plat­ten­dolch“ aus Bron­ze. Das berich­tet die Deut­sche Pres­se­agen­tur (dpa).

Nach dem Fund infor­mier­te Böh­ner umge­hend das Thü­rin­ger Lan­des­amt für Archäo­lo­gie und Denk­mal­pfle­ge in Wei­mar. Wie von dort ver­lau­te­te, sei ein sol­cher Fund sogar bei Archäo­lo­gen äußerst sel­ten. Die Echt­heit des Dol­ches wur­de durch Dr. Dani­el Scherf, Gebiets­re­fe­rent für Nord­thü­rin­gen beim Lan­des­amt, bestä­tigt.

Exper­te ist sich sicher: Dolch ist höchst­wahr­schein­lich ver­lo­ren gegan­gen

Sei­ner Ein­schät­zung nach datiert er aus der mitt­le­ren Bron­ze­zeit, also etwa 1800 bis 1400 vor Chris­tus. Scherf geht davon aus, dass der ursprüng­li­che Besit­zer des Dol­ches die Waf­fe ver­lo­ren hat und sie durch Regen frei­ge­setzt wur­de. Bei dem Fund­ort han­de­le es sich um ein Karst­ge­biet mit viel Boden­dy­na­mik.

Der genaue Fund­ort des Dol­ches wird geheim gehal­ten, um kei­ne Hob­by-Schatz­su­cher auf den Plan zu rufen. Der Dolch wird nun in Restau­rie­rungs­werk­stät­ten gerei­nigt, kon­ser­viert und natur­wis­sen­schaft­lich und archäo­lo­gisch unter­sucht. Dann soll er als Leih­ga­be im Hei­mat­mu­se­um in Ell­rich aus­ge­stellt wer­den.

Archäo­lo­gi­sche Fun­de behal­ten? Kei­ne gute Idee!

Wenn bei­spiels­wei­se auf einem Grund­stück ver­gra­be­ne Schät­ze und Fun­de aus dem Alter­tum ent­deckt wer­den, stellt sich schnell die Fra­ge nach dem Eigen­tü­mer. Denn schon manch einer hat auf sei­nem Grund und Boden alte Mün­zen oder Fun­de aus dem Alter­tum ent­deckt. Wie mit die­sen Fun­den umzu­ge­hen ist, regeln laut Bür­ger­li­chem Gesetz­buch die jewei­li­gen Bun­des­län­der.

Kul­tur­denk­ma­le von her­vor­ra­gen­dem wis­sen­schaft­li­chem Wert wer­den nach dem Denk­mal­schutz­ge­setz des Lan­des Thü­rin­gen mit Ent­de­ckung Eigen­tum des Lan­des. Zufalls­fun­de sind dem­nach inner­halb von vier Werk­ta­gen zu mel­den. Das Straf­ge­setz­buch sieht für Unter­schla­gung eine Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder eine Geld­stra­fe vor.

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