Noch zwei Mal bringt das Harztheater das Theaterstück „Ich bin dann Er – Catharina Linck 1687–1721“ in der Halberstädter Martinikirche auf die Bühne. Die Inszenierung erzählt die Geschichte einer Frau, die als Mann lebte, kämpfte, liebte – und dafür mit dem Leben bezahlte. Die Vorstellungen finden am Donnerstag, 28. August um 19:30 Uhr sowie am Sonntag, 31. August 2025 um 18:00 Uhr statt.
Ein Leben gegen die Normen der Zeit
Catharina Margaretha Linck wurde 1687 in Halle geboren, wuchs im Waisenhaus auf und beschloss bereits mit 15 Jahren, fortan als Mann zu leben. Unter dem Namen Anastasius Lagrantinus Rosenstengel diente sie als Soldat im Spanischen Erbfolgekrieg, lebte als Prophet einer Sekte und wechselte mehrfach die Konfession. In Halberstadt heiratete sie eine Frau – eine Liebe, die in jener Zeit nicht geduldet wurde. Nach der Anzeige durch die Schwiegermutter wurden beide Frauen verhaftet. Catharina Linck wurde 1721 auf dem Fischmarkt in Halberstadt hingerichtet. Das Urteil lautete: „Unzucht mit einem Weybe“.
Eine theatralische Wiederentdeckung
Die Geschichte dieser bemerkenswerten Frau hat der Münchner Autor Marcus Everding in ein vielschichtiges Theaterstück verwandelt – ein Justizdrama, Historienepos und bewegendes Porträt zugleich. Die Inszenierung stammt von Hausregisseurin Rosmarie Vogtenhuber-Freitag. Ausstattung und Bühne wurden von TOTO, einem renommierten Bühnenbildner aus Magdeburg, gestaltet.
In der Titelrolle ist Ronja Donath zu sehen, begleitet von einem Ensemble aus Schauspielerinnen, Schauspielern und dem Bürgerchor des Harztheaters. Ob das Stück 2026 noch einmal gezeigt wird, ist derzeit offen.
Karten sind erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Tourismusbüro Halberstadt sowie online unter www.harztheater.de.
Foto: Elisabeth Rawald