Die Bundesregierung will deutlich mehr Geld in die Verteidigung stecken. Bis 2029 soll der Wehretat auf 5 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung anwachsen. Jetzt hat sich der Landrat von Nordhausen Matthias Jendricke (SPD) offen für die Idee gezeigt, in seinem Kreis Rüstungskonzerne anzusiedeln. Das berichtete die „Thüringer Allgemeine“. Demnach geht es um das Industriegebiet „Goldene Aue“. Zur Zeit ist es ungenutzt und sei optimal für Produktionskapazitäten.
Zusätzlich sagte er, dass vor allem die alten Bundesländer von der Wertschöpfung der Rüstungsindustrie profitieren würden: “Wir dürfen uns im Osten nicht davon abkoppeln.” Jendricke hat nach eigenen Angaben bereits mit Andreas Krey von der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen gesprochen, um Kontakt zu entsprechenden Unternehmen aufzunehmen.
Autozulieferer in Thüringen an Rüstungsaufträgen interessiert
Die gebeutelte Autozuliefererindustrie sieht in dem Vorhaben eine neue Chance. Aus dem Sektor wurde Interesse an Rüstungsaufträgen angemeldet. Wie der Branchenverband Automotive Thüringen kürzlich mitteilte, sind drei Viertel der Mitgliedsunternehmen offen für eine Zusammenarbeit mit Rüstungsfirmen wie etwa Rheinmetall.
Wie Automotive-Geschäftsführer Rico Chmelik mitteilte, seien im September vergangenen Jahres 190 Mitgliedsunternehmen befragt worden. Rund zwei Drittel dieser Firmen hätten zudem ein massives Interesse an der Wiederbelebung früherer Geschäftsbeziehungen im Bereich Defence bekundet.
In jüngster Vergangenheit ist die Nachfrage nach Rüstungsgütern ist erheblich gestiegen. Nicht nur Deutschland investiert enorme Mittel in Rüstung und bestellt bei Rheinmetall und Co. Panzer, Kanonen und Lkw, sondern auch andere Nato-Staaten.
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