Ein faszinierendes Zusammenspiel von Technik, Kunst und Fantasie erwartet Besucherinnen und Besucher am 27. Juli im Rahmen des Harzer Klostersommers: Die mechanische Musikmaschine „Galatea“, eine außergewöhnliche Erfindung aus dem frühen 17. Jahrhundert, wird um 14.30 und 15.30 Uhr in Aktion gezeigt.
Zum Klang einer wassergetriebenen Orgel setzt sich eine Meernymphe in Bewegung – in einer von Delfinen gezogenen Muschel gleitet sie dahin, während ihr Anblick und der Klang der Musik ein einzigartiges Schauspiel ergeben. Diese Konstruktion, eine Kombination aus Klangkunst und Ingenieursleistung, wurde von Salomon de Caus entwickelt, einem genialen Techniker und Gartenarchitekten am Heidelberger Hof. Seine Musikmaschine diente damals zur Unterhaltung des fürstlichen Publikums – heute begeistert sie Technikfreunde, Musikliebhaber und Familien gleichermaßen.
Die Funktionsweise ist ebenso raffiniert wie beeindruckend: Drei Wasserräder treiben sowohl eine stiftwalzengesteuerte Orgel als auch die Bewegung der Figur an – ein mechanisches Schauspiel voller Poesie, das Einblick in die Welt früher Unterhaltungstechnik gibt. Der Veranstaltungsort mit seinem klösterlichen Ambiente verstärkt die Wirkung dieser klangvollen Darbietung zusätzlich. Ein rechtzeitiger Kartenkauf wird empfohlen, da die Plätze begrenzt sind.
Kreatives für Kinder und Familien: Mühlespiel in der KlosterWerkstatt
Am 2. August öffnet die KlosterWerkstatt von 14 bis 16 Uhr ihre Türen für alle, die selbst kreativ werden möchten. Thema ist das Mühlespiel – eines der ältesten Brettspiele der Menschheit. Über 3.000 Jahre alt, wurde es einst von Schülern, Mönchen und Hirten gespielt. Damals genügte ein eingeritztes Spielfeld in Holz oder Stein – heute wird ein tragbares Mühlespiel im Lederbeutel gebastelt, perfekt für unterwegs und nachhaltig in der Nutzung.
Die Teilnahme an diesem Bastelangebot ist kostenfrei, Spenden zur Unterstützung des Programms sind willkommen. Das Angebot richtet sich an Kinder, Familien und alle, die Freude an handwerklicher Beschäftigung und historischer Spielkultur haben.
Beide Veranstaltungen zeigen, wie der Harzer Klostersommer auf eindrucksvolle Weise alte Technik, handwerkliches Wissen und kulturelles Erbe erlebbar macht – lebendig, kreativ und generationenübergreifend.
Foto: Ulrich Schrader