Am Anfang schuf Gott die Tiere des Meeres, die Vögel und dann Vieh, Tiere des Feldes bis hin zu Gewürm des Erdbodens. „Und Gott segnete seine Geschöpfe und sagte: ‚Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt die Meere, und ihr Vögel, vermehrt euch auf der Erde!‘“ So steht es in der Bibel. Die evangelische Kirche tat sich lange schwer damit, Tiere zu segnen. Pastor Sascha Barth tat es, er hatte am vergangenen Samstag zum Tiersegnungsgottesdienst in St. Aegidien in Osterode eingeladen.
„Wir sind am Ende auch nur Trockennasenaffen, die reden und ein bisschen mehr denken können“, stellte er fest. Außerdem musste er feststellen, das seiner Einladung ausschließlich Hunde – und natürlich deren Frauchen und Herrchen – gefolgt waren. Aber das spielte keine Rolle, sollte es in diesem Gottesdienst doch darum gehen, dass wir alle Geschöpfe Gottes sind und einige vierbeinige Geschöpfe eben auch der beste Freund des Menschen.
Auf der ganzen Welt halten Menschen Nutz- und Haustiere, stellte Sascha Barth fest, es gibt also eine enge Verbindung zwischen uns Menschen und den Tieren. Für ihn selbst ja ebenso, auch wenn sein Hund Zöli nicht dabei war, weil gleichzeitig predigen und das Tier im Auge behalten dann doch etwas viel werden könnte. Alle anderen Hunde lauschten dem Singen ihrer Besitzer und verfolgten gespannt, was da in diesem Gebäude, zu dem sie sonst eher keinen Zugang haben, denn passierte.
Irgendwann durften sie alle nach vorne kommen, wo der Pastor ihnen und anschließend auch Frauchen und Herrchen seine Hand auflegte und sie segnete. Ob die Tiere einordnen konnten, was passierte, bleibt äußerst spekulativ, Fakt ist aber, dass ausnahmslos alle es ohne Spektakel mitmachten. Also wer weiß… Für die menschlichen Gottesdienstbesucher war es ein kleines Abenteuer und zudem eine große Bekundung ihrer Verbundenheit zu ihrem Tier.
Foto: Kirchenkreis Harzer Land