Bereits vor rund 5000 Jahren fanden unsere Vorfahren Schutz in Höhlen. Ein besonderes Exemplar ist die „Pfennighöhle“. Sie befindet sich südlich vonHalberstadt. Hier kann man wunderbar spazieren oder auch wandern gehen. Außerdem lohnt sich ein Besuch im nahegelegenen Tierpark.
Bei der “Pfennighöhle” handelt es sich um einen etwa 20 m langer Stollen in einem bestimmten Hügel in den Spiegelsbergen. Nur ein paar100 m neben dem Tierpark gelegen, ist die Höhle nur Wenigen bekannt. Der Hügel ist eindeutig von Menschen bearbeitet worden. Seine Form ist gleichmäßig oval und oben eingeebnet. Über der Fläche verläuft ein Trampelpfad. Etwa 3 m unter der Hügeloberfläche ist ein abgewinkelter Stollen mit Eingang und Ausgang geschlagen.
Um den Hügel herum gibt es im Abstand von wenigen 100 m noch weitere Höhlen, die heute als “Schäferhöhlen” bezeichnet werden. Möglicherweise wurden sie aber im Zusammenhang mit der Pfennighöhle genutzt. Die Schäfer haben diese später sicher als willkommenen Wetterschutz angesehen. Den Namen erhielt die Pfennighöhle, weil früher spielende Kinder dort in der Höhle oft kleine Münzen (Pfennige) fanden, möglicherweise waren es kleine Opfergaben.
Obwohl die Höhle bekannt ist und einen Namen hat, kann sie aber niemand richtig deuten. Im unter dem Hügel verlaufenden Gang lösten sich vor nicht allzu langer Zeit Gesteinsplatten von der Decke. Aus Sicherheitsgründen ist die Höhle deshalb jetzt durch Gitter verschlossen. Forscher gehen davon aus, dass es sich bei der Pfennighöhle um eine Initiationshöhle handelt, so etwas wie ein vorzeitlicher Weiheort für Jugendliche.
Im weiterem Umfeld der Höhle befinden sich noch 5 bis 6 weitere sehr alte, kleine Höhlen mit alten Ritzungen und Symbolen.Was die Höhle besonders interessant macht, ist der 20 m lange Stollen in Ost-Richtung. Am anderen Ende das Stollens aber ist ein Halbrund, eine kleine Apsis. Hier ist eine Stufe bzw. eine Bank zu erkennen. Im Frühjahr scheint die Sonne durch die dann noch fehlenden Blätter bis in den Stollen und auf die Bank dort. Hierdurch entsteht eine zauberhaft-mystische Atmosphäre.
Als gesichert gilt, dass die Höhle außerhalb des Bereiches liegt, den der Freiherr von Spiegel für die Stadt Halberstadt und ihre Bürger um 1770 neu gestaltete. Das gilt allerdings nicht für einigen andere Objekte, wie z. B. dem Belvedere-Turm und der Eremitage-Höhle auf der nordwestlichen Seite des betreffenden Geländes.
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