In Zella-Mehlis (Südthüringen) ist der 23-jährige Gerüstbauer Miguel A. mutmaßlich ermordet worden. Er hatte tot in einem Bachlauf gelegen. Nachdem bereits in der vergangenen Woche zwei 19-jährige junge Männer festgenommen worden waren, sind nun zwei Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren ins Visier der Ermittler geraten und heute in den frühen Morgenstunden in Polizeigewahrsam genommen worden. Dies teilte die zuständige Staatsanwaltschaft Meiningen mit. Sie sollen dem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Leiche von Miguel A. war vor rund drei Wochen in einem Bachlauf gefunden worden. Anschließend wurde der Leichnam in der Rechtsmedizin obduziert. Seitdem hatte die Polizei in einer großangelegten Aktion nach Tatverdächtigen gesucht. Bislang gibt es keine Erkenntnisse zur Todesursache, wohl aber zu den Tatumständen. Demnach sei das Opfer nach einem Streit mit mehreren Jugendlichen durch einen Park gehetzt und dann getötet worden. Worum es bei dem Streit ging, ist bislang unklar. Wie die BILD berichtet, sei Miguel A. zudem von der Gruppe ausgepeitscht worden sein.
Miguel A. hatte große Pläne – er wollte nach Dubai auswandern
Die Beisetzung von Miguel A. hatte am vergangenen Samstag auf dem Waldfriedhof unter großer Anteilnahme der Bürger stattgefunden. Zuvor hatte die Familie des Toten eine Traueranzeige mit dem Datum der Beerdigung veröffentlicht. “Warum… wurdest du so ungerecht und schmerzhaft aus deinem Leben gerissen. Nun bleiben deine Träume unerfüllt”, war dort zu lesen. Neben seiner Arbeit als Gerüstbauer hatte sich Miguel A. in der Finanzbranche betätigt und wollte nach Dubai auswandern.
Nachdem die 19-Jährigen am Freitag festgenommen worden waren, äußerte sich der Bürgermeister von Zella-Mehlis Torsten Widder: “Es ist schlimm, dass so ein abscheuliches Verbrechen in unserer Stadt passiert ist”, sagte Torsten Widder (parteilos). Er sprach den Hinterbliebenen und der Familie im Namen der Stadt und des Stadtrates Beileid aus.
Besonders schlimm für die Familie ist der Umstand, dass die Leiche nur mit einer Unterhose bekleidet von Angehörigen in dem Bach gefunden wurde. Nachdem der Tod des jungen Mannes bekannt geworden war, verbreiteten sich auf Social Media schnell Gerüchte. So wurde etwa darüber spekuliert, die Täter hätten Miguel A. im Bach ertrinken lassen.